Durban – what
an amazing place to be!
Es war ein herrliches Wochenende mit vielen Impressionen,
Erlebnissen, Überraschungen und wieder sehr freundlichen, offenen Menschen.
Aber von Anfang an.
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Umsteigen mitten in der Pampa... |
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der Garten des Hostels |
Freitag setzte David uns in Hatfield ab, wir nahmen den
Gautrain nach Pretoria City Center und stiegen dort in den Bus. In Jo`burg
mussten wir noch einmal umsteigen und dann ging es – beinahe – nonstop nach
Durban. Beinahe, denn nach ca. 6 Stunden Fahrt wurden wir langsamer und
langsamer und der Motor stotterte sehr ungut und dann standen wir still.
Glücklicherweise kam nach nur einer Stunde (zufällig!) ein leerer Bus vorbei
und unser Fahrer arrangierte nach einigem Hin und Her mit der Buskompanie, dass
wir alle von diesem anderen Bus nach Durban kutschiert werden durften.
So kamen
wir also mit nur einer Std. Verspätung in Durban an, wir hatten mit sichtlich
mehr Wartezeit gerechnet.
Die nächste Überraschung folgte auf dem Fuß: Wir wollten per
Taxi zum Hostel fahren, doch keiner der Taxifahrer kannte die Straße, in der
das Hostel lag. Ach so, da muss ich euch erst noch auf den neuesten Stand
bringen: Das Hostel am Strand war nämlich doch nicht mehr verfügbar (da
ausgebucht und die Lady hatte das zu spät bemerkt) und wir bekamen nur mit sehr
viel Glück ein neues Hostel, allerdings ohne Kontaktdaten (keine Telefonnr., keine
Mailadresse). Ja, nun standen wir also da und bangten, ob das neue Hostel
überhaupt existierte.
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Sky und Kitty, die Tiere im Hostel |
Dann allerdings kam ein anderer Taxifahrer und er meinte,
er kenne die Straße und die sei ja direkt an der Florida Road, wo das Jungvolk
am Wochenende wegginge, und ja, er könne uns dorthin bringen. Erleichtert stiegen
wir ein und wurden in der Gordon Rd. auch schon erwartet. Das Hostel existierte
– und nicht nur das, die Vermieter waren unwahrscheinlich freundlich, wir
durften das komplette Haus mitbenutzen und es gab gleich eine Flasche Wein als
Willkommensgruß.
Die Vermieter: Er ist ein (in Südafrika) ziemlich bekannter
Surfer (Brad Weare). Hat unzählige Championships gewonnen und zusammen mit
Freunden sein eigenes Surflabel etabliert (cloudnine). Aber er ist suuuper
ruhig, nicht so, wie man sich einen typischen Surferboy vorstellt, hihi. Sie
surft ebenfalls, kümmert sich aber vorwiegend um das Hostel. Und sie ist sehr
offen, redet gerne und viel und ist ziemlich esoterisch angehaucht. Was wir aus
Musik und Gerüchen im Haus entnehmen konnten. Aber es ist wirklich ein
fantastisches Hostel, wie eine große Familie. Und Brad + Freundin brachten uns
überall hin. Sie wollte nicht, dass wir irgendwo in eine falsche Gegend
gelangten.
Freitagabend machten wir nach der langen Bustour nicht mehr
viel. Wir genossen den Wein und unterhielten uns mit der netten Vermieterin auf
der Terrasse, während er sich im Haus aufhielt (sie meinte, er sei neuen Leuten,
v.a. Frauen, gegenüber immer sehr, sehr schüchtern). Dann ging es früh ins
Bett.
Samstag brachte uns das Hostelteam in die Stadt, wir wollten
den Victoria Street Market sehen. Ein indisch-afrikanischer Markt, der uns
allen sehr gut gefiel – und die Händler waren nicht so aufdringlich wie in
Jo`burg, wir konnten uns in Ruhe umsehen. Danach ging es per Minibus an den
Strand, South Beach. Das Wetter war mittelmäßig und wir wollten zunächst etwas
essen. In einem herrlich gelegenen Restaurant gab es dann Wraps bzw. Pizza und
dazu Livemusik! Ein richtig guter Gitarrenspieler unterhielt uns mit
Countrymusik und witzigen Bemerkungen. Als wir die Strandpromenade weiter
inspizierten, überraschte uns ein Gewitterschauer und wir flüchteten per Taxi
in den „Workshop“ – eine große Mall – um dort zu trocknen. Eigentlich wollten
wir abends die Florida Rd. unsicher machen, aber wir alle waren zu erschlagen
von diesem ersten Tag am indischen Ozean. Unsere Vermieter fragten uns dann
noch, ob wir Sonntag gemeinsam mit ihnen nach Ballito (ein Vorort Durbans)
fahren und dort eine Flat Animal Farm besuchen wollten. Da wir noch keine Pläne
für den folgenden Tag hatten, sagten wir begeistert zu.
Es war dann eher etwas für jüngere Kids, aber wir genossen
den Vormittag auf der Farm trotzdem sehr. Minipigs, Esel, Ziegen, Pferde und
Kühe suchten den Schatten der Palmen und Strauße, Schildkröten und Gecko die
Sonne, um Federn, Panzer und Co. zu bräunen
:)
Brad und seine Freundin (die wir leider nie nach dem Namen gefragt haben,
deswegen bleibt sie hier „die Freundin“) fanden die Farm ebenfalls recht cool
und chillten dann bei Coke und Pommes im kleinen, sich ebenfalls auf dem
Gelände befindenden Café. Wir stießen für „Scones with Cream and Jam“ sowie
Kaffee dazu und dann ging es zurück nach Durban.
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Kuh im Schatten einer Palme auf der Flat Animal Farm |
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Dort setzen Brad und Freundin uns am South Beach ab, es war
jedoch ein völlig anderer Strandteil und dieser war noch um einiges schöner als
der Part, den wir am Tag zuvor gesehen hatten. Unser erster Weg führte in ein
indisches Restaurant, wo wir draußen in der Sonne saßen und „Bunny Chow“
versuchten. Ausgehöhltes, mit einem Currygericht gefülltes Brot, DAS Gericht
Durbans. Und ich liiiieeebe dieses Gericht, es ist herrlich scharf, unglaublich
lecker gewürzt und einfach – yummie! Nachdem das Bunny sich gesetzt hatte,
sprangen Maayke und ich ins Wasser. Der indische Ozean ist um diese Jahreszeit
schon herrlich warm – und die Hainetze
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Bunny Chow *mhhhhh* |
sorgten für ungetrübten Badespaß in den
Wellen.
Sicherlich, ein paar Haie kommen
jedes Jahr durch diese Netze, aber das ist zumeist während des „Sardine Runs“
im Juni / Juli und üblicherweise sollten die Netze da entfernt und die
Badegäste durch Schilder gewarnt werden, aber das ist eben nicht immer der
Fall. Der Tourismus bringt Kohle und die Touristen wollen baden, Punkt. Während des Sardine Runs sind die Haie einfach sehr gethrillt durch die riesigen
Fischmengen und achten nicht auf die Netze. Da verfangen sich sehr viele Haie und
verenden, oder das Netz reißt und sie kommen ungehindert an die Strände. Ich
wäre furchtbar gerne zu dieser Zeit in Durban gewesen, denn dann kann man auf
den Bootstouren Haie
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nach einem erfrischenden Bad im Indian Ocean |
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Lara und Sara lauschen der Reggae-Band |
und Delfine springen und Wale Wasserfontänen prusten
sehen… Das muss gigantisch sein!
Nach dem erfrischenden Bad im Meer sonnten wir uns eine Weile und entschieden
dann, einen Cocktail in einer Bar direkt am Strand zu genießen. Wir saßen oben
auf der Terrasse, unten spielte eine Reggae-Band und wir schlürften den
Cocktail, sahen aufs Meer und lauschten der Musik. Was für ein perfekter
Nachmittag!
Abends ging es dann in die Florida Rd. Wir versuchten drei Bars bzw. Clubs. Die
erste Cocktailbar war ein wenig… jünger besetzt. Wir
fühlten uns alle vier
etwas fehl am Platz und, obwohl Sara und Lara ja erst 19 sind, alle zu alt für
diese Bar. Dann also weiter ins „Cubana“. Dort waren wir eher die Jüngsten und
die einzigen Weißen, was uns einige nicht abgeneigte, aber irritierte Blicke
einbrachte, sodass wir erneut weiterzogen. Und dann fanden wir einen super
coolen Club, zweistöckig, junge Leute wie wir *g*, gute Musik, leckeres Bier.
Wir erhielten sogar eine Einladung zum Braai am Montag (denn da war ja National
Braai Day), die wir letztlich dann nicht wahrnehmen konnten – zu wenig Zeit.
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Bootstour - rechts vom Steg badeten wir am Sonntag |
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Lunchtime im Hafen von Durban |
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Durban - wunderschöne Skyline |
Montagfrüh packten wir zunächst unsere Sachen zusammen, dann
brachte uns das Hostel-Paar zum Hafen Durbans – wir wollten eine Bootstour
machen. Zunächst allerdings besuchten wir das „BAT“, ein Zentrum für Kunst, in
dem (laut unserer Vermieterin) arbeitslose Leute zeichnen, töpfern und
gestalten können und jedermann die entstehenden und entstandenen Kunstwerke bewundern
bzw. kaufen kann. Eine tolle Einrichtung!
Dann ging es aufs Boot – für 100 R pro Person hatten wir ein gutes Unternehmen
gefunden, was uns eine Stunde auf See anbot. Der Kapitän war unglaublich nett
und erzählte interessante Stories über die Schifffahrt an sich, Haie vor
Durbans Küste und Bootsunfälle. Ja, Bootsunfälle in dem Sinne, das jemand über
Bord geht. Eine Mutter fragte den Kapitän nämlich, wie lange er brauchen würde,
um zu der verunglückten Person zurückzukehren und ob man Angst haben müsse
wegen der Haie. Laut dem Kapitän dauert es 20 Min., um zur im Wasser treibenden
Person, die ja auch abgetrieben wird, zurückzukehren. Oft ist diese unter
Schock oder kann einfach nicht schwimmen, sodass dann bereits jede Hilfe zu
spät kommt. Aber die Haie sind weniger das Problem, die haben eher Angst vor
den Bootsgeräuschen und lassen Menschen in Ruhe. Es gab da wohl ein Experiment vor Südafrikas Küsten (ich bin mir nicht sicher,
ob es vor Durbans Küste war), während dessen ein Doktor 30 Std. auf dem Wasser
trieb, die Haie durch
chumming
anlockte und wartete, ob sie ihn angreifen würden. Aber sie ignorierten ihn.
Sie kamen und schwammen um die Fischbrocken herum und verschluckten diese, aber
kein einziger Hai startete eine Attacke. Wenn (lebende) Fische in der Nähe des
Mannes waren, waren die Haie auch näher – sie interessierten sich für das mögliche
Futter. Wenn der Mann herum plantschte waren sie ebenfalls
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"Protecting swimmers as well as sharks" - nun ja... |
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Surfbrett am South Beach |
neugieriger, ließen
ihn aber in Ruhe. Also: Es muss wirklich saudumm zugehen, dass ein Hai einen
Menschen beißt – und wenn man in hainetzgesicherten Badezonen schwimmt, ist das
Risiko nochmal um ein Vielfaches geringer. Die Chance, dass ein Hai durch die
Hainetze verendet, ist hingegen leider sehr groß.
Wir wollten ja die Bootstour in der Früh machen, wo die Hainetze abgefahren
werden und Haie, Delfine etc. aus den Netzen geholt werden. Leider fiel das
flach, da nur 4 Personen (wir) angemeldet waren und die Tour erst ab 8 Personen
gemacht wird. Die Organisation benötigt nämlich ein extra Beiboot für die
interessierten Gäste, plus einen Guide, der erklärt was in den kleinen Booten
vor sich geht, auf denen sich die Hilfskräfte befinden.
Nun haben wir leider keinen einzigen Hai gesehen an diesem Wochenende. Lara und
Sara spielten mit dem Gedanken, die uShaka Marine World zu besichtigen, das
wäre für mich allerdings nicht in Frage gekommen. 400 R Eintritt, um Haie und
Delfine in Gefangenschaft zu sehen – definitiv nicht, nicht für 1 R. Nach der Bootstour mit dem netten Kapitän brauchten wir etwas zu essen. Er
hatte uns ein Fischrestaurant im Hafen empfohlen und das Essen war wirklich
lecker. Als er mit dem Boot aus dem Hafen fuhr, direkt an uns vorbei, um die
nächsten Gäste Durbans Küste vom Meer aus bewundern zu lassen, entdeckte er uns
auf der Terrasse und hupte und winkte, hihi. Echt ein netter Mensch. Nach dem
leckeren Mahl schlenderten wir gemütlich zurück Richtung Hostel, nahmen uns
dann aber schließlich doch ein Taxi, da es einfach zu weit war.
In der Florida
Rd. gab`s noch einen Frozen Yoghurt und dann ging es, 5kg und einige Eindrücke
schwerer, per Bus zurück nach Pretoria. Stefanie holte uns in Hatfield ab und
wir fuhren direkt ins Shelter „Wetnose“. Meine Lieblingshündin Sky war nicht
mehr da, sie hat ein Zuhause gefunden!!! So hat mein Artikel wohl etwas
bewirkt, denn ich habe mit ihm 8 Hunde gepostet und 4 davon sind nach
Erscheinen des Artikels vermittelt worden.
Das also war Durban – eine wirklich sehenswerte Stadt, mit
leckerem und günstigem Essen, warmem Wasser und riesigen Wellen, interessanten
Menschen mit interessanten Geschichten und einigen Überraschungen, wenn man
sich überraschen lässt und ein bisschen spontan ist :) Geht auf alle Fälle ins
Hostel von cloudnine, es ist einen
Besuch wert und die zwei sind soooo nett!
P.S. Hier noch ein Foto von Donnertag letzter Woche - ein ungebetener Gast auf dem Minibalkon vor unserem Zimmer. Die Eidechse wurde nicht verschlungen, da David die Schlange verscheuchte (er hatte Angst um die Hunde) - und sie humpelte tatsächlich lebend davon, also die Eidechse! Dabei dachten wir alle, sie sei längst erstickt, denn wir hatten es ja mit einer jungen Würgeschlange zu tun... Komisches Tierreich. Aber sooo faszinierend!